Energiewende im Laucherttal: Eine Region geht voran

In der malerischen Landschaft des Laucherttals im Landkreis Sigmaringen dreht sich seit knapp zwei Jahren das erste Windrad auf Gemeindegebiet. Die von der EnBW betriebene Windenergieanlage wurde 2023 fertiggestellt und liefert seitdem Windstrom für die Region. Doch der Erfolg des Projekts geht weit über die Stromerzeugung hinaus. Der Windpark ist ein gutes Beispiel dafür, wie Gemeinden durch gute Kommunikation und attraktive Angebote an die Bürger*innen finanziell von Windenergieprojekten profitieren und gleichzeitig die Akzeptanz in der Bevölkerung fördern können.

Der Windpark Veringenstadt besteht aus einer modernen Windenergieanlage mit einer installierten Leistung von 4 Megawatt. Sie erzeugt jährlich genug Strom, um rund 2.500 Vier-Personen-Haushalte zu versorgen. Damit werden etwa 6.500 Tonnen CO₂-Emissionen pro Jahr vermieden – ein bedeutender Beitrag zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks der Region.

Wirtschaftlicher Aufschwung durch Windenergie: So profitiert Veringenstadt

Die Gemeinde Veringenstadt profitiert auf mehreren Ebenen vom Betrieb der Anlage:

  1. Pachteinnahmen: Der Standort des Windparks befindet sich auf gemeindeeigenem Land, für das Veringenstadt jährlich Pachteinnahmen erhält.
  2. Steuereinnahmen: Die Gewerbesteuerzahlungen der Betreiberfirma fließen direkt in die Gemeindekasse.
  3. Direkte Bürgerbeteiligung: Über ein Nachrangdarlehen konnten Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Beträge zwischen 500 und 10.000 Euro zu einem attraktiven Zinssatz von 5,25 Prozent pro Jahr anlegen. Das Gesamtvolumen von 400.000 Euro wurde innerhalb von zwei Tagen erreicht – ein Beweis für das Vertrauen der Bevölkerung in das Projekt.

Der Mensch im Mittelpunkt: Bürgermeister Rautenberg über den Erfolg

Bürgermeister Maik Rautenberg äußerte sich begeistert über die Entwicklung: 

“Das erste Windrad im Laucherttal, genauer gesagt in Veringenstadt, ist ein echter Meilenstein. Es zeigt unser Engagement für die Energiewende und schafft zugleich eine wertvolle Einnahmequelle, die direkt unserer Gemeinde und ihren Bürgerinnen und Bürgern zugutekommt.”

Die Bürgerbeteiligung über ein Nachrangdarlehen stärkt die Identifikation mit dem Projekt und sorgt so für eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung. 

Vorbild für andere Gemeinden

Der Windpark Veringenstadt ist nicht nur ein Symbol für den Fortschritt der Energiewende vor Ort, sondern auch ein soziales und wirtschaftliches Erfolgsmodell. Die Kombination aus ökologischem Nutzen, wirtschaftlichen Einnahmen und der aktiven Einbindung der Bürger zeigt, wie die Energiewende vor Ort gelingen kann.

Seit der Inbetriebnahme hat sich Veringenstadt positiv entwickelt, das Windenergieprojekt wird als zukunftsweisender Schritt und starkes Zeichen für den Beitrag der Gemeinde zur Energiewende gesehen.

Die Stimmung in der Gemeinde gegenüber der Windenergie ist überwiegend positiv, wie Bürgermeister Rautenberg berichtet. Die Bevölkerung hat die Windenergieanlage gut angenommen, was auf ein starkes Bewusstsein für eine nachhaltige Energieversorgung hinweist. Darüber hinaus herrscht in der Gemeinde insgesamt Offenheit gegenüber Windenergieprojekten.

Die Einnahmen aus der Windenergie fließen direkt in wichtige Infrastrukturprojekte. Die Gemeinde Veringenstadt nutzt die Pachteinnahmen aus dem Windpark, um die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. Dazu gehören beispielsweise Investitionen in die örtliche Infrastruktur, die allen Bürgerinnen und Bürgern zugutekommen.